Diplom-Restaurator für Gemälde und gefasste Skulpturen

  • Methoden und Beispiele aus der Praxis

Abnahme verbräunter Firnisse (Überzüge)

Firnisse sind bis in die 2.H. des 19.Jhs. in der Ölmalerei üblicher Gemäldeabschluss. Mit ihm werden den Farben vor allem Brillanz, Farbtiefe und gewisser Schutz vor schädigenden atmosphärischen Einflüssen verliehen. Die für den Firnisüberzug verwendeten Naturharze – vorwiegend Mastix- und Dammarharz - neigen aufgrund von Licht- und Sauerstoffeinwirkung zum Vergilben. Dadurch verändert sich die Farbwirkung der Malerei mitunter erheblich.

Restaurierung-Abnahme-verbräunter-Firnisse

Porträt C. Leonhart von L. Matthieu (1750-1778); Ölmalerei auf Leinwand;
69 x 55 cm (Privatbesitz)

 

Vorzustand: Das Gemälde war mit mindestens zwei Naturharz- und einem Kunstharzfirnis überzogen. Durch Alterungsprozesse, minderwertiges Produkt und einen zu dicken Auftrag war die Farbwirkung beeinträchtigt.

 

Restaurierung-Abnahme-verbräunter-Firnisse Restaurierung-Abnahme-verbräunter-Firnisse



Links: Während der Abnahme der gedunkelten bzw. verbräunten Firnisüberzüge. Rechts: Nach Abnahme der vergilbten Firnisse waren violettgraue Bekleidung und die spontane Malweise am gefütterten Kragen wieder erkennbar.