Diplom-Restaurator für Gemälde und gefasste Skulpturen

  • Methoden und Beispiele aus der Praxis

Schäden an Holzobjekten

Beispiel für die Bearbeitung eines Reliefs: Das Verleimen geöffneter Fugen.

Restaurierung-Holzobjekte Holzrelief mit Darstellung des Marientodes im Kreis der Apostel; 3.V.15. Jh., ursprünglich polychrom gefasst und wohl mit weiteren Reliefs an einem Altarflügel angebracht; aus der Pfarrkirche St. Peter Schweiners-
dorf; Oberbayern Lindenholz;
85 x 80 cm; Relief im Streiflicht (Vorzustand)

 

Das spätgotische Relief, aus vier Brettern verleimt, war an den Fugen geöffnet. Infolgedessen verliefen störende, schwarze Schattenlinien vertikal durch die feingliedrige Schnitzerei. Diese Beeinträchtigung sollte behoben und das Holzrelief insgesamt stabilisiert werden. Um es auf einem neuen Untergrund befestigen zu können, wurde eine Abnahme und Neuverleimung des Bildwerkes beschlossen. Die vier einzelnen Teile des Reliefs wurden nach und nach miteinander verleimt. Dabei arbeitete man, um Passgenauigkeit der im Laufe der Zeit stellenweise verworfenen Bretter zu gewährleisten, mit unterschiedlichen Verleimvorrichtungen.

 

Restaurierung-Risse-und-Löcher-in-Leinwandgemaelden Restaurierung-Risse-und-Löcher-in-Leinwandgemaelden Restaurierung-Risse-und-Löcher-in-Leinwandgemaelden

 

Links: Detail einer geöffnete Fuge, die sich dunkel störend markiert. Mitte: Während der Abnahme der einzelnen Reliefabschnitte von der Rücklage. Rechts: Wiederverleimung mit unterschiedlichen Spannvorrichtungen zur genauen Ausrichtung der Einzelbretter.